Beim Abbau verbraucht Holz viel Stickstoff, was ohne Zusatzgaben z.B. von Hornspänen die allgemeine Bodenfruchtbarkeit mindert. Deshalb ist Holz generell als Bodenzuschlagsstoff nur bedingt geeignet. Wenn man Holzhäcksel von ungiftigen einheimischen Gehölzen hat (Ahorn, Hainbuche) kann man sie im Gemüsegarten zum Abstreuen der Trampelpfade zwischen den Beeten verwenden.





Seit einigen Jahren gibt es sogenannte Gartenfaser, ein Holzprodukt, das zur Bodenverbesserung und zum Mulchen

verwendet werden kann. Angeblich verbraucht es keinen Stickstoff. Allerdings darf man die Säcke nicht über den

Winter draußen liegen lassen: Wenn Feuchtigkeit eindringen kann, hat man im Frühjahr keine Fasern mehr, sondern

nur noch besten Humus. Daran sieht man, wie sich dieses Material verhält. Geeignet ist es aber vor allem für Blumenbeete,

wo Mulch aus Schnittgut einfach nicht schön ist. (Eine Marktsorte heißt deshalb auch „Rosenmulch“)

 

 

 
©Hannelore Goos 2025
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Holz


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Glas mit Papierröllchen zur Haltung von Heimchen
Glas mit Papierröllchen
zur Haltung von Heimchen

Vor einigen Jahren las ich folgende Geschichte:

Ein junger Wissenschaftler forschte mit Heimchen (Grillen). Für gemeinsame Arbeiten übersiedelte er für einige Zeit zu einem kanadischen Kollegen und nahm seine Tiere mit. Aber nach drei Wochen starben plö
tzlich alle aus Europa mitgebrachten Tiere.

Der nach m
ühsamer Suche gefundene Grund: Er verwendete wie zuhause Papierröllchen für die Grillenbehausungen. Das kanadische Papier enthält jedoch einen Giftstoff, der – aus den kanadische Nadelbäumen stammend – europäische Heimchen tötet.

Aus dieser Episode kann man ablesen, wie wichtig es ist, bei der Verwendung von Holz und Holzprodukten immer die Herkunft zu kennen. Nicht nur kanadische, auch tropische Hölzer enthalten Stoffe, die für mittel-europäische Tiere und Pflanzen giftig sind. Rinde und Holz einiger einheimischer Bäume enthalten ebenfalls Stoffe, um Schädlinge abzuwehren (z.B. Gerbsäure). In der Gartengruppe auf Mastodon berichtete eine Frau, dass sie alle Tomatenpflanzen mit den Früchten entsorgen musste: Sie hatte mit Hä
cksel vom (giftigen) Kirschlobeer gemulcht und wurde danach krank vom Essen der Tomaten.

Andererseits kann man sich in Ausnahmef
ällen die Giftwirkung auch zunutze machen: Ligusterhäcksel rund um Obstbäume hindert einige Schädlinge am Hochklettern.
Gartenfaser
Ein weiterer aus Holz gewonnener Bodenzuschlagsstoff ist Agrobiogel, eine puddingähnliche Masse aus Lignin. Als Alternative zu technischen Wasserspeichergranulaten aus Erdöl wurde es vor einigen Jahren in Österreich entwickelt und verwendet Holzabfälle.

Man kauft es als trockenes Granulat und setzt es mit Wasser an. Es erhöht die Wasserhaltigkeit des Bodens, zersetzt sich aber im Lauf von einigen Jahren zu Humus (im Gegensatz zu technischen Gelen auf Kunststoffbasis).

Nach meiner Erfahrung ist es, weil nicht billig, nur punktuell einsetzbar. Ich gebrauche es für diejenigen Topf- bzw. Kübelpflanzen, die Dauerfeuchte wollen, wie Kamelien und Myrten. Außerdem mische ich es als Anwachshilfe in Pflanzlöcher für Beerensträucher; nach dem ersten Angießen kommen sie so allein zurecht und bilden schnell tiefe Wurzeln, was beim fortgesetzten  Wässern an der Oberfläche nicht der Fall ist.